Le Mans – eine Stadt weltberühmt durch das 24 Stunden-Rennen

Das wohl bekannteste Autorennen der Welt und die Geschichte der Wiederauferstehung des legendären schwarzen Huhns

Le Mans / Frankreich | 15.05.2022 | Autor Oliver Schendzielorz | Bild: https://fr-fr.facebook.com/fermedelapoulenoire/

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Mit der MotoGP im französischen Le Mans angekommen, begann ich wieder mit der Suche nach dem kulinarischen Highlight dieser weltberühmten Stadt im Nordwesten Frankreichs.
Es war mir sehr bewusst, dass es angesichts der unglaublichen facettenreichen Küche Frankreichs eine Vielzahl an herausragenden Gerichten zu entdecken gab.

In der Region Pays de la Loire, übersetzt die „Länder der Loire“, findet man eine große landwirtschaftliche Nutzungfläche und Erzeugung, diese wird begünstigt durch das sehr milde Klima des Loiretales, in dem schon seit dem Altertum der Weinanbau entlang des Flusses betrieben wird. Hier ist alles zu finden, was eine reichhaltige Agrarwirtschaft ausmacht und sorgt für ein großes Nahrungsangebot aus Feld, Garten, Wald und Fluss.

Dank der Recherche in der französischen Sprache und der vielen Tipps meines Kollegen Mark, ein Holländer, der in Le Mans lebt und auch perfekt deutsch und französisch spricht, bin ich auf das schwarze Huhn von Le Mans gestoßen.
Ich war natürlich sofort begeistert, angesichts diesen tollen Fundes, der bereits um das Jahr 1500 erstmals in den Chroniken erwähnt wurde.

Damals wurde durch eine durchdachte Zucht und eine gezielte Fütterung das „schwarze Huhn von Le Mans“ schon so perfektioniert in der Größe und dem Geschmack, dass zu jener Zeit schon exklusiv der Königspalast in Paris sowie der Adel im ganzen Land damit beliefert wurden.

Bekannt unter den verschiedenen Namen „capons du Mans“, „poulardes du Mans“ oder „gélinottes du Mans“, war das Geflügel bei Feinschmeckern wegen seiner Größe, der Fleischqualität und des außergewöhnlichen guten Geschmacks sehr beliebt und wurde zur Legende.

Am Ende des 19. Jahrhunderts verloren die Le-Mans-Rassehühner jedoch ihre Popularität. Durch die Züchtung neuer Geflügel-Rassen, die noch produktiver, mit noch mehr Fleischanteil und noch billiger zu erzeugen waren, ist das schwarze Huhn schließlich in der Mitte des 20. Jahrhunderts fast komplett verschwunden.

Im Jahr 1985 wurde das Huhn durch einen Tierarzt, der sich leidenschaftlich für die französischen Hühner-Rassen interessierte, quasi wieder rekonstruiert und von der Standardkommision der Société centrale d’aviculture de France als eigenständige Nutztier-Rasse anerkannt.

Neben dem Wahrzeichen Frankreichs, dem Bresse-Huhn, gilt auch dieses Huhn als absolutes Spitzenprodukt der gehobenen Gastronomie und hat es geschafft unter dem renommierten „Label Rouge“ weltweit vertrieben zu werden.

Das passende Rezept zum Nachkochen habe ich euch natürlich ebenfalls wieder vorbereitet und wünsche euch viel Spass beim Zubereiten und Genießen dieses tollen Hühnergerichts.

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