Sind die Salzwiesen das Geheimnis des Geschmacks

Woher kommt denn die herausragende Qualität des australischen Rindfleisches?

Cowes, Phillip Island/Australien | 22. Oktober 2023 | Text + Bilder Oliver Schendzielorz

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Dieser Frage ging ich nach, als ich mit der MotoGP wieder nach Phillip Island in Australien kam.
Ich wurde gleich am ersten Tag von Masterbutcher Paul von Hill Top Farm Butchers zum Dinner eingeladen. Bei einem Bier aus Phillip Island und einem traumhaften Wagyu-Rumpsteak, von ihm persönlich zubereitet, tauschten wir uns über viele Dinge rund um das Fleisch in Europa und in Australien aus.
Am nächsten Tag besuchten wir den Viehzüchter Andrew Walton auf seiner Farm, der nach Paul´s Aussage die besten Black Angus Rinder auf Phillip Island hat. Und er hat nicht zu viel versprochen, es sind tolle Tiere mit einer herausragenden Genetik. Die Rinder bewegen sich frei in ihren riesigen Gehegen mit den saftigen Wiesen.
In unserem Gespräch erwähnte Farmer Andrew den Salzgehalt im Gras, der sich von der salzigen Meeresluft in der Vegetation anreichert und somit dem Fleisch eine würzigere Note verleiht. Genau das Gleiche finden wir in Europa ebenso, nämlich in Frankreich. Dort werden Schafe und Lämmer auf den Salzwiesen rund um den Mont-Saint-Michel gehalten, die ebenfalls einen herausragenden Geschmack entwickeln. Auch bei uns in Deutschland werden über den Sommer auf den Halligen Inseln unzählige Rinder übergesetzt, die dann die Landschaftspflege übernehmen und sich die salzigen Gräser schmecken lassen. (hier ein Video dazu).
Wenn man sich jetzt die weltweite Karte mit den Salzwiesen-Vorkommen anschaut, fällt auf, das der Süden Australiens ein sehr großes Gebiet umfasst und genau auch in diesen Gebieten, in Victoria und New South Wales, die meisten Rinder und Schafe gezüchtet werden. Nimmt man jetzt noch Neuseeland dazu, das auch ein herausragendes Rind- und Schaffleisch produziert und ebenfalls einen großen Anteil an Salzwiesen hat, ist mir jetzt völlig klar, dass diese Graslandschaft ein solches qualitativ hochwertiges Fleisch hervorbringt.

Als nächstes ging es von den Rindern zu den Fischen. Ich besuchte die San Remo Fisherman’s Co-Op und schaute, was es für Fische im Angebot gab, die ich noch nicht kannte. Ich wurde auch gleich in der Theke fündig und probierte einen Tassie Trumpeter aus, wobei das Tassie für das Fanggebiet in der Bass Street vor der Küste Tasmaniens steht. Der Fisch hatte ein ungewöhnlich festes Fleisch und war geschmacklich ein echter Genuss. Was man von meinem ausgewählten Getränk nicht gerade behaupten konnte, Kirks Creaming Soda mit Vanille und Eiscremegeschmack.

Wie bereits im letzten Jahr stellte mir Paul für das bereits schon zur Tradition gewordene Grillen für meine MotoGP-Teamkollegen am Ende der Veranstaltung eine tolle Auswahl an Fleisch aus Phillip Island zusammen. Bei dieser Gelegenheit lud er mich gleich zum Samstagabend-Dinner der Familie ein, bei dem traditionell immer gegrillt wird. So grillten wir gemeinsam leckere Black Angus Steaks, Kartoffelscheiben, Cornsticks und was ich bis jetzt so noch gar nicht gemacht habe, kurz blanchierten Rosenkohl halbiert und dann gegrillt. Das war richtig lecker!

Paul und ich haben beschlossen, dass wir in Zukunft über die Kontinente hinweg zusammenarbeiten und unsere Ideen gemeinsam verwirklichen werden. Lasst Euch überraschen!

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Germany meets Aussie-BBQ
Freilaufende Black Angus Rinder auf den saftigen Salzwiesen von Phillip Island
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